Ausgekohlt
Der schmerzhafte
Abschied von der Kohle
CLIENT
Orsted
ROLE
Editorial / Photography
DATE
März 2018
Fritz
Wer wissen möchte, welche Stimme Kohle hat, der sollte Friedrich „Fritz“ Ebbert gut zuhören. Ebbert, Jahrgang 1930, geboren in Oberhausen, ordentlich rheinischer Einschlag in der Stimme, ehemaliger Steiger. Das sind die, die die Aufsicht über ihre unterstellten Bergleute hatten. Das sind auch die, die im Steigerlied besungen werden:
„Glück auf, Glück auf,
der Steiger kommt.
Und er hat sein helles Licht bei der Nacht,
schon angezünd’t.“
Man hört das manchmal noch, auf Schalke. Oder auf Parteitagen der SPD.
Dieter
Steinkohle wurde hier gefördert, wo die Straßen Schachtstraße, Flözstraße oder Bierstraße heißen und vom Willy-Brandt-Ring umschlossen werden. Wo der Förderturm der Zeche Anna ein wenig verloren von der Mitte des Anna-Platzes die Häuserdächer überragt und seinen Schatten auf Kaufland, dm-Drogeriemarkt, Deichmann und Kik wirft.
Wunderbare Industrieromantikreste in rotbraunem Backstein. Kumpelnostalgie, denn gefördert wird hier schon lange nichts mehr.
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